German Hymn O-Z

O Haupt voll Blut und Wunden


Erkenne mich, mein Hüter, Mein Hirte, nimm mich an!
Von dir, Quell aller Güter, Ist mir viel Gut’s getan.
Dein Mund hat mich gelabet Mit Milch und süßer Kost;
Dein Geist hat mich begabet Mit mancher Himmelslust.


Ich will hier bei dir stehen, Verachte mich doch nicht!
Von dir will ich nicht gehen, Wenn dir dein Herze bricht;
Wenn dein Haupt wird erblaßen Im letzten Todesstoß,
Alsdann will ich dich faßen In meinen Arm und Schoß.


O Haupt voll Blut und Wunden, Voll Schmerz und voller Hohn,
O Haupt, zum Spott gebunden Mit einer Dornenkron;
O Haupt, sonst schön gezieret Mit höchster Ehr’ und Zier,
Jetzt aber höchst schimpfieret: Gegrüßet sei’st du mir!


Du edles Angesichte, Davor sonst schrickt und scheut
Das große Weltgewichte, Wie bist du so bespeit!
Wie bist du so erbleichet! Wer hat dein Augenlicht,
Dem sonst kein Licht nicht gleichet, So schändlich zugericht’t?


Wenn ich einmal soll scheiden, So scheide nicht von mir;
Wenn ich den Tod soll leiden, So tritt du dann herfür;
Wenn mir am allerbängsten Wird um das Herze sein,
So reiß mich aus den Ängsten Kraft deiner Angst und Pein!


Die Farbe deiner Wangen, Der roten Lippen Pracht
Ist hin und ganz vergangen;  Des blaßen Todes Macht
Hat alles hingenommen,  Hat alles hingerafft,
Und daher bist du kommen  Von deines Leibes Kraft.


Nun, was du, Herr, erduldet, Ist alles meine Last;
Ich hab’ es selbst verschuldet,  Was du getragen hast.
Schau her, hier steh’ ich Armer,  Der Zorn verdienet hat;
Gib mir, o mein Erbarmer,  Den Anblick deiner Gnad!


Es dient zu meinen Freuden  Und kommt mir herzlich wohl,
Wenn ich in deinem Leiden,  Mein Heil, mich finden soll.
Ach, möcht’ ich, o mein Leben,  An deinem Kreuze hier
Mein Leben von mir geben,  Wie wohl geschähe mir!


Ich danke dir von Herzen,  O Jesu, liebster Freund,
Für deines Todes Schmerzen,  Da du’s so gut gemeint.
Ach gib, daß ich mich halte  Zu dir und deiner Treu’
Und, wenn ich nun erkalte,  In dir mein Ende sei!


Erscheine mir zum Schilde,  Zum Trost in meinem Tod,
Und laß mich sehn dein Bilde  In deiner Kreuzesnot!
Da will ich nach dir blicken,  Da will ich glaubensvoll
Dich fest an mein Herz drücken.  Wer so stribt, der stirbt wohl.

 


O Jesu Nam, Du klingst so süß


1. O Jesu Nam, Du klingst so süß
in jedes Gläubgen Ohr!
Du bringst uns nah das Paradies
und hebst das Herz empor.


2. Verwund‘ te Herzen heilest Du,
bist jedes Müden Kraft;
und gibst dem Schwerbeladnen Ruh
und Mut zur Ritterschaft.


3. Mein sichrer Fels in wilder Flut,
mein einzger Bergungsort,
mein Schutz vor grauser Stürme Wut,
mein letzter Ruheport!


4. Mein Herr und König, Freund und Hirt,
mein Priester und Prophet
mein Weg und Ziel, wenn ich verirrt,
mein Heil, sei hoch erhöht!

 


O kleines Städtchen Bethlehem


1. O kleines Städtchen Bethlehem,
wie stille liegst du da;
hoch über Dir der Sterne Zier,
und Schweigen fern und nah;
doch Deine Nacht durchleuchtet
des großen Gottes Schein!
Was Jahr für Jahr nur Sehnsucht war,
trifft heute herrlich ein.


2. Denn Christus wird Mariens Sohn,
und droben dicht sich drängt
am Himmelstor der Engel Chor,
in Staunen froh versenkt.
O Morgensterne, jauchzet,
verkündigt’s aller Welt:
Der Frieden bringt, den Tod bezwingt,
hat jetzt sich eingestellt!


3. Wie leis und still, wie leis und still
die Wundergab uns wird!
So labt das Herz, befreit von Schmerz
der treue Himmelshirt.
Kein Ohr vernimmt Sein Kommen,
doch kommt Er jedesmal,
wo Sein begehrt, von Not beschwert,
ein Christ im Tränen – tal.


4. O heilges Kind von Bethlehem,
komm uns ins Herz hinein!
Stoß allen Graus und Weltsinn aus,
laß uns Dein Kripplein sein!
Dich Weihnachtsengel loben,
wir folgen ihnen schnell.
O wohn in uns, o thron in uns,
Jesus Immanuel!